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113 | Carlo Levi pinkelt an Görings Haus

„ … als wären die Häuser auf der gefrorenen Oberfläche eines Sees errichtet worden …“ (Carlo Levi) Bischöfin Mariann Budde hat in ihrer Predigt in der Kathedrale von Washington nach seiner Amtseinführung an Donald Trump appelliert: „Im Namen Gottes bitte ich Sie, sich der Menschen in unseren Land zu erbarmen, die jetzt Angst haben.“ Ich … Weiterlesen …

112 | Von der „Trotzmacht des Geistes“ (Viktor Frankl)

„Und wie bekannt, sind die Dümmsten die Gefährlichsten, wenn sich nämlich, hatte ich ungeniert zu Gambetti gesagt, die Dummheit mit der Gemeinheit verschwägert.“ (Thomas Bernhard: Auslöschung) Nach Tagen und Wochen, in denen es trüb und neblig war, scheint heute endlich mal wieder die Sonne. Das hat leider keinen Einfluss auf die sogenannte Sonntagsfrage. Die CDU … Weiterlesen …

111 | „Des konnst net mitnehma“

„Und selbst wenn wir noch keine Änderung sehen, müssen wir weitermachen; müssen wir widerstehen, wenn wir noch als Menschen leben, arbeiten und glücklich sein wollen. Im Bündnis mit dem System können wir das nicht mehr.“ (Herbert Marcuse, Berlin 1967) Ein schreckliches Jahr geht seinem Ende entgegen. Wir neigen dazu, aus dem Umstand, dass es dieses … Weiterlesen …

110 | Der rechte Populismus und das Bedürfnis nach Nicht-Veränderung

„Wir dürfen nicht warten, bis das Gemeinwesen verrottet ist und die moralische Verkrüppelung ein gesellschaftliches Betriebsklima geschaffen hat, das die Mühe um Anstand und politische Urteilskraft immer beschwerlicher und vielfach aussichtslos werden lässt.“ (Oskar Negt: Erfahrungsspuren) Gelegentlich bekomme ich Einladungen zu Veranstaltungen, die so formuliert sind, dass ich mich gleich wieder ausgeladen fühle. Zum Beispiel … Weiterlesen …

109 | Anarchistische Milliardäre

„Bruchstücke, immer nur Bruchstücke.“ (Peter Kurzeck) Gestern Abend sah ich auf Arte den deutsch-österreichischen Film “Der Fuchs“ von Adrian Goiginger. Dieser Film hat mich so angerührt, dass ich die halbe Nacht nicht schlafen konnte. Franz wird als kleiner Junge als „Verdingbub“ von seinen Eltern zu einem reichen Bauern gegeben – in eine moderne Form der … Weiterlesen …

108 | Der Racheengel des „kleinen (weißen) Mannes“

„Der Mensch kann nicht leben ohne zu hoffen. Der Mensch ist ein prospektives Wesen. Wenn ich jetzt glauben müsste, dass ich in der nächsten Stunde nicht mehr sein werde und es kein Morgen für mich gibt, dann habe ich auch keine Gegenwart mehr. Die Gegenwart stirbt ab, wenn sie nicht gleichsam als Stufe erlebt wird, … Weiterlesen …

107 | Lose Enden

„Je mehr die Bekenner die Falschheit ihres Glaubens ahnen, desto begeisterter halten sie an ihm fest. Das starre Vorurteil schlägt in Fanatismus um. Zum Geschäft des Demagogen gehört es, edle Losungen zu finden, die zugleich der Feindschaft ein Objekt versprechen.“ (Max Horkheimer: Über das Vorurteil) In der Wochenendausgabe der SZ vom 5./6. Oktober 2024 stieß … Weiterlesen …

106 | Moderner Midas-Kult

„Ich kann gar nicht soviel fressen, wie ich kotzen möchte.“ (Max Liebermann) Seit ich heute Morgen im Radio gehört habe, dass Bruce Springsteen heute 75 Jahre alt wird, höre ich Stücke von ihm. Gerade lief „The Ghost of Tom Joad“, eines meiner Lieblingslieder. Herzlichen Glückwunsch! *** In der Nachbarschaft hat jemand die Kohleheizung angeworfen. Der … Weiterlesen …

105 | Die „umgekehrte Psychoanalyse“ der Rechten

„ … und ebenso erschienen mir damals auch die Verzweifelten, die Elenden und Enttäuschten quer durch alle Zeiten miteinander verbunden.“ (Christoph Ransmayr) Mein körperlicher Zustand affiziert natürlich auch die Seele, wie man früher sagte. Alle moderneren Begriffe sind mir zu technizistisch und sollen Machbar- und Beherrschbarkeit suggerieren. Das mühsame Umherschlurfen macht mich mitunter trübsinnig und … Weiterlesen …

104 | Das Monströse als Ernstfall der Demokratie

„Unsereinem ist jede Strafwut … ekelhaft.“ (Theodor W. Adorno) Als ich heute Nacht, von der Unzahl der Medikamente wachgehalten, durch die Wohnung taperte, hörte ich die Schreie und das Grölen der Betrunkenen, die vom Stadtfest kamen. Es war, so schien mir, kein Ausdruck von Lebensfreude und Fröhlichkeit, sondern von Verzweiflung. Es war diesen Schreien etwas … Weiterlesen …