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100 | Vom literarischen Steinewälzen

„Wohnungen werden ja nicht dafür gebaut, damit Leute in ihnen wohnen können, sondern um sie zu verkaufen und weil ihr Wert sich zu steigern verspricht.“ (Ken Loach) Als ich vor etlichen Jahren meinem Freund und Verleger Wolfgang von den Schwierigkeiten berichtete, meine Texte irgendwo unterzubringen, sagte er spontan: „Du solltest deinen eigenen Blog betreiben.“ Er … Weiterlesen …

99 | Paul Austers Spinne

„Er war, so hoffte er, ein mehr oder weniger vernünftiger Mensch, aber in diesen aufgeheizten Tagen wirkte alles, was gegen das Steinewerfen sprach, zunehmend unvernünftig, und wenn schließlich der erste Stein geworfen wurde, würden Fergusons Sympathien dem Stein gelten und nicht dem Fenster.“ (Paul Auster: 4321) „Wär‘ geil, wenn ihr unsere Pflanzen nicht klauen oder … Weiterlesen …

98 | Die Bank an Röntgens Grab

„Ich finde, dass meine Generation den Kindern großen Schaden zugefügt hat. Ich meine das Fehlen emotionalen Halts, den die Erwachsenen den Kindern nicht mehr geben können, weil sie selbst ihre Kindheit nachholen. Sie interessieren sich nur noch für ihren eigenen Standpunkt, für ihre Vergnügungen. Überall, wohin man auch blickt, sind die Kinder die Verdammten dieser … Weiterlesen …

97 | Patient 064 – Ein Vormittag im Kafka-Universum der Uni-Klinik

„Positiv an Deutschland ist vor allem der Kräuterquark.“ (Sibylle Berg) Als ich dem Schriftsteller Christian Baron, der in diesen Blog gelegentlich reinschaut, neulich schrieb, dass ich die 100. Ausgabe der Durchhalteprosa zum Anlass nehmen wolle, über deren Fortführung nachzudenken, antwortete er mir: „Dank auch für die neue Durchhalteprosa. Ich hoffe auf deutlich mehr als 100!“ … Weiterlesen …

96 | Die (Noch-nicht-) Demokratie verteidigen!

„Seit den frühesten Tagen der Republik sind wir gespalten zwischen denen, die Demokratie für eine Regierungsform halten, die dem Einzelnen die Freiheit gewährt, nur an sich zu denken, und denen, die glauben, dass wir in einer Gemeinschaft leben und füreinander verantwortlich sind, dass die uns von der Demokratie geschenkte Freiheit die Verpflichtung mit sich bringt, … Weiterlesen …

95 | Vom Aus-der-Spur-Springen

„Es gab früher in Böhmen eine blühende Industrie, die eingegangen zu sein scheint: man nahm Kinder, schlitzte ihnen die Lippen auf, presste ihnen den Schädel zusammen und setzte sie Tag und Nacht in eine Kiste, um ihr Wachstum zu verhindern. Durch diese und ähnliche Behandlungen machte man aus ihnen sehr amüsante und höchst einträgliche Missgeburten. … Weiterlesen …

94 | Fieberkranke Identitäten

„Die Leiche der Sowjetunion ist zum Leben erwacht und erschreckt als Zombie die Russen und die ganze Welt.“ (Wladimir Sorokin) Für heute war mit großem Aplomb auch hier in Gießen eine gemeinsame Aktion von Fridays for Future und der Gewerkschaft Verdi für einen besser ausgestatteten Öffentlichen Nahverkehr und Umwelt- und Klimaschutz angekündigt. Wer gehofft hatte, … Weiterlesen …

93 | Grüne Sündenböcke

„Diese paranoide Realitätsverkennung bringt in der Tat eine rasche Spannungsentlastung. Was bisher ungreifbar und in einem selbst war, ist nun greifbar, sichtbar und draußen in der Welt. Indes ist mit solcher Entlastung immer Realitätsverkennung verknüpft.“ (Alexander Mitscherlich) Es ist niederschmetternd zu sehen, wie die Neue Rechte sich linke Traditionen aneignet. Volker Weiß hat in seinem … Weiterlesen …

92 | Finsternis bedeckt die Erde

„Yo lo visto! Ich habe es gesehen! Das ist ein unscheinbarer Satz. In diesen finsteren Jahren der Geschichte unseres Landes blieb mir nicht mehr, als mich auf diesen Standpunkt zu stellen.“ (Frederik Hetmann über Francisco Goya) Ich habe gerade gefrühstückt, sitze nun am Schreibtisch und schaue durchs Fenster ins Graue des späten Januartages. Das Grau … Weiterlesen …

91 | Der Faschismus als Investitionshindernis

„Und im Übrigen habe ich nie verstehen können, warum es irgendeinen Widerspruch zwischen Optimismus und Pessimismus geben sollte.“ (Lars Gustafsson) *** „Wie glücklich wir doch als Kinder sind. Wie die Stimme der Vernunft dieses Licht verdunkelt.“ (Patti Smith) Auf dem Umschlag des Buches von Patti Smith, das U mir geschenkt hat und das ich gerade … Weiterlesen …