87 | Zum „Abhitlern“ ins „Teutonenhaus“

„ … das Klingeln der Straßenbahn unter den Fenstern verwandelte sich im Traum in Glockengeläut, in das Geläut aller Glocken dieser Welt, die verkündeten, dass die Kriege endgültig zu Ende waren und die Erdkugel dem arbeitenden Volk gehörte.“

(Milan Kundera. Das Leben ist anderswo)

Wie lang werden wir dem Agonisieren dieser Regierung noch zuschauen müssen? Ihr Niedergang scheint unabwendbar, aber wer oder was könnte an ihre Stelle treten? Und wäre das eine echte Alternative? Was uns erwartet, ist ein längeres Siechtum, eine Variante des „Interregnums“, von dem bei Gramsci die Rede ist: Das Alte liegt im Sterben, das Neue ist noch nicht geboren. Es ist dies eine Periode, die voller Gefahren steckt. Es ist, heißt es bei Gramsci, eine Zeit der Monster und der sozialen Pathologien. Wir können von Glück sagen, dass die AfD noch nicht stark genug ist, um zum finalen Angriff auf die Macht zu blasen. Von der Linken haben wir nichts zu erwarten, jedenfalls nicht von den beiden Varianten, die uns die sozialdemokratische und bolschewisierte Arbeiterbewegung hinterlassen hat. Hier haben wir es mit einer speziellen Variante eines Interregnums zu tun: das Alte liegt wie eine Endmoräne noch in der gegenwärtigen politischen Landschaft herum, das Neue blitzte hier und da mal auf, hatte aber noch keine Zeit, sich auszuformen und Gestalt anzunehmen und wurde bald vom Überkommenen wieder überwuchert. Schirdewan, Rackete und Wagenknecht werden das Neue sicher nicht verkörpern. Für die wackere Carola Rackete tut es mir leid, dass sie solcherart verheizt und ihr Enthusiasmus vergeudet wird. Noch hat sie ein Leuchten in den Augen, um das es mir leid tut. Es ist und bleibt leider so: Die Linke in ihrer derzeitigen Gestalt gehört nicht zu den Faktoren, die Hoffnung machen.

In den Niederlanden hat am Wochenende eines dieser „Monster“ die Parlamentswahlen gewonnen. Die europäische Rechte triumphiert und gratuliert Geert Wilders, der nun auf die Suche nach Koalitionspartnern gehen wird. Die Zeit spielt für die Schurken und Schufte der Rechten. Wir werden nächstes Jahr bei den Landtagswahlen im Osten unser braunes Wunder erleben. Die sogenannte Fortschrittskoalition in Berlin, die stümperhaft vor sich hin wurschtelt, liegt wie eine Endmoräne einer vergangenen Wahlperiode in der politischen Landschaft herum. Ihr Basis ist längst zerfallen und vergangen.

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Eine Weile schien es so, als wäre allen, oder doch fast allen, politischen Akteuren klargeworden, wie dringlich die ökologische Problematik ist und dass es höchste Zeit ist, zu handeln. Nun bildet sich dieses Bewusstsein unter dem Eindruck der zahlreichen anderen Krisen wieder zurück, und man streicht dem Umweltschutz von den vorderen Rängen der Agenda. Manche tun das mit einem Gefühl der Erleichterung, als wäre ein Alp von ihnen genommen. Das Alte geht mit etwas Neuem schwanger, und die Grünen schienen zum politischen Geburtshelfer dieses Neuen zu werden. Diese Stimmungslage war der Grund für ihren Höhenflug in den Jahren vor der Pandemie und all den nachfolgenden Krisen. Jetzt kehrt die kapitalistische Normalität, die Normalität des Alten, zurück und mit ihr wandert die ökologische Frage an die Ränder des Bewusstseins, wo sie langsam versickern wird. Dazu passt, dass die EU-Kommission die Lizenz zum Einsatz des hochgradig umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat noch einmal für zehn Jahre verlängert hat. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse hat diese Akzentverschiebung massiv begünstigt. Von Umweltschutz ist nun vorerst nicht mehr die Rede, und die Grünen werden zu einer Partei, die ungute Erinnerungen weckt und von der man sich so schnell wie möglich trennt. Wie eine lästige Fliege, die im Raum umherschwirrt und die man nicht los wird. Talkshows sind noch immer die bestimmende Form, in der diese Gesellschaft über sich selber nachdenkt und redet – trotz all des Geplappers und Raunens in den sogenannten sozialen Medien. Und wenn man die Talkshows im Fernsehen der letzten Tage verfolgt hat, kann man beobachten, wie sich, ausgelöst durch das Beben mit dem Epizentrum in Karlsruhe, tektonische Verschiebungen größeren Ausmaßes anbahnen. In Westeuropa sind die Leitmedien noch die klassischen, sofern man das öffentlich-rechtliche Fernsehen dazu zählt. Das Summen und Geflatter der sozialen Medien bildet ein nicht zu überhörendes Hintergrundgeräusch, besitzt aber hierzulande längst nicht den Einfluss, den es andernorts bereits hat. Ich kann nur hoffen, dass das noch eine Weile so bleibt. Ich gebe mich an dieser Stelle gern als jemand zu erkennen, der eine Lanze für die inzwischen als Traditionsmedien belächelten und verspottete Zeitungen brechen möchte, die noch über eine Redaktion und ausgebildete Redakteure verfügen, die eingehende Meldungen auf ihren Wahrheitsgehalt und ihre Plausibilität überprüfen, bevor sie sie ins Blatt setzen und unter die Leute bringen. Das muss nicht immer gelingen, bietet aber doch einigen Schutz gegen Schwurbel, Blödsinn und die Verbreitung von Lügen. Die Zeitungen versprachen, als sie im Zeitalter der Aufklärung entstanden, Unwissen zu verringern, Vorurteile abzubauen und die Intelligenz der Menschen zu fördern. Sie wollten und sollten die Leser zum Selbstdenken anhalten und es ihnen ermöglichen, Zusammenhänge herzustellen und sich einen Reim auf das zu machen, was in der Gesellschaft vor sich ging. Die Zeitungslektüre wurde, wie Hegel bemerkte, zum Morgengebet der erwachenden bürgerlichen Gesellschaft. Die von Zeitungen verbreiteten Nachrichten lösten Kirche und Religion als Quelle der Orientierung und als Prüfstein der Autorität ab und bildeten das Rückenmark einer räsonierenden Öffentlichkeit und einer halbwegs funktionierende Demokratie, wie Habermas es in seinem frühen Buch „Strukturwandel der Öffentlichkeit“ dargestellt hat. 2022 ist Habermas auf das Thema seiner Dissertation noch einmal zurückgekommen und hat die jüngsten Entwicklungen im Feld der Medienentwicklung aufgenommen und gefragt, wie diese die Meinungsbildung in der spätbürgerlichen Gesellschaft beeinflussen und beeinträchtigen.

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Kennedys Ermordung am 22. November 1963 in Dallas fand am 39. Geburtstag meiner Stiefmutter statt. Ich war 12 Jahre alt und begriff nicht wirklich, was da geschehen war. Und schon gar nicht, was das bedeutete. Meine Großmutter war zu Besuch in Kassel und die erhielt an jenem denkwürdigen Tag einen Anruf eines ihrer Söhne, der ihr die Nachricht übermittelte. Ich spürte ihre Erschütterung über Kennedys Tod, der ihr offensichtlich etwas bedeutet hatte. Ich meine mich zu erinnern, dass sie weinte. Ihr Mann, der Ende der 1950er Jahre gestorben war, war in der Nähe von Marburg Arzt mit eigener Praxis gewesen und ein bürgerlicher Antifaschist. Es wurde erzählt, er sei etlichen Menschen in Bedrängnis beigesprungen, habe Leute vor der Gestapo versteckt und armen Menschen Behandlungen nicht in Rechnung gestellt. Sein Anti-Nazitum wurzelte in tiefen religiösen Überzeugungen, in einer Form lutherischer Renitenz. Seine Frau Bertha hatte nach seinem Tod ausgedehnte Reisen unternommen und in ihr großes Haus Studenten aus verschiedenen Ländern aufgenommen, die dort zum Teil mietfrei lebten. Unter anderem wohnte bei ihr auch ein Afrikaner, was ihr in der Kleinstadt auch Anfeindungen und üble Nachrede eintrug. Sie war inzwischen über 80 Jahre alt, geistig noch sehr rege und an vielem interessiert. Was mich besonders beeindruckte: Sie konnte noch immer aus dem Schneidersitz ohne Zuhilfenahme der Arme aufstehen. Die Ehe ihrer jüngsten Tochter mit meinem Vater, der ein strammer Nazi gewesen war, hatte bei den Eltern, wie man sich denken kann, keine Begeisterung ausgelöst. Man hat versucht, ihr diese Heirat auszureden, aber sie blieb dabei, diesen Mann ehelichen zu wollen, der nicht nur Nazi gewesen war, sondern auch bereits zwei Ehen hinter sich und einen kleinen Jungen hatte, dem sie eine Mutter werden sollte. Der kleine Junge war wegen des Verlusts seiner Mutter ziemlich verstört und verkorkst, und es versprach schwierig zu werden mit ihm. Der Wurm saß von Anfang an in der Frucht, und es wurde nichts mit den beiden. Sie erblickte in mir das lebendige Überbleibsel einer vergangenen Liebe meines Vaters, die möglicherweise größer war als die zu ihr. Meine Vater wollte, dass sie half, mich großzuziehen, auf eigene Kinder mit ihm sollte sie verzichten. Ein „gebrauchtes“ Kind von einer anderen Frau und keine eigenen, da machte sie nicht mit und trat in Streik. Er gab irgendwann nach, und sie zeugten noch einmal drei Kinder. Ich wurde wie eine Altlast mitgeschleppt und zu einer Störung des familiären Friedens. Im Laufe der Zeit machte ich mir diese Rolle zu eigen. Wir haben uns untereinander viel angetan und das Leben nicht leicht gemacht. „Nichts wie weg und raus hier“, wurde zu meiner Maxime. Unter anderem deswegen machte ich schleunigst mein Abitur und zog zu Hause aus. Nie war ich einsamer gewesen als in meiner sogenannten Familie. Ich saß in meinem Zimmer und sah zu, wie der Regen an der Scheibe hinabrann. Draußen bildeten die Erwachsenen einen kompakten, feindlichen Block. Sie waren hinter mir her. Es gab kein Entrinnen. Die Einsamkeit hat wie ein blinder Passagier den Umzug in meinen Studienort mitgemacht. Ich hockte in meinem möblierten Zimmer mit Ölofen und Toilette auf dem Flur. Neben mir wohnte ein kleiner Gangster, der mich ab zu mit seiner Pistole erschreckte und in einen Nachtclub mitnahm. Dort wurde uns ein Herrengedeck gebracht – ein Bier und ein Korn. Er zahlte, und ich war ziemlich schnell betrunken, was ihm gefiel. Einen Studenten unter den Tisch zu trinken, schien ihm eine große Genugtuung zu bereiten. Dann ging es wieder in meine Bude zu Pumpernickel und Romadur. Die Genossen und die Bücher wurden meine Rettung.

Bei uns in der Familie war wenig bis gar nicht über Kennedy gesprochen worden, und ich wusste kaum etwas oder nichts über diesen Mann. Ich hatte mitbekommen, dass er im Sommer 1963 Berlin besucht hatte und dort den berühmten Satz gesagt hatte: „Ich bin ein Berliner!“ Klassenkameraden, die zu Hause einen Fernseher besaßen, hatten Bilder von seinem Berlinbesuch gesehen und schwärmten von Kennedy. Mein Vater mochte nichts, was aus Amerika kam und so lehnte er auch diesen jungen und smarten Präsidenten ab. Das verschaffte Kennedy bei mir diffuse Sympathien, aber mehr war da erst einmal nicht. Irgendwann kam mein Vater von seiner Arbeit nach Hause. Das Radio wurde eingeschaltet und man hörte die Nachrichten aus den USA. Ein Fernsehgerät hatten wir damals noch nicht. Der Geburtstag nahm dann seinen Lauf, über die politischen Ereignisse, die die Welt erschütterten, wurde nicht mehr gesprochen. Das lag ganz auf der Linie des Verschweigens, in das auch die NS-Geschichte, in die meine Eltern in unterschiedlichen Graden verstrickt waren, getaucht wurde. Man aß die obligatorischen Königinnenpasteten, und die Erwachsenen stießen mit Moselwein an. Dann wurde ich zu Bett geschickt. Am nächsten Vormittag wurde Bertha zum Bahnhof gebracht und fuhr nach Hause. Im Jahr darauf stürzte ich bei einer saudummen Pfadfinder-Mutprobe aus großer Höhe von einem Baum und wäre beinahe gestorben. Als ich zwei Jahre später wieder leidlich beinander war, besuchte ich meine Großmutter und fuhr mit dem Rad von Kassel aus über die noch kaum befahrene B3 bis fast nach Marburg. Erschöpft traf ich gegen Abend bei ihr ein und erhielt zur Begrüßung ein großes Glas Saft aus eigener Herstellung. Mein Bett war bereits bezogen, ein Handtuch und ein Waschlappen lagen neben der irdenen Waschschüssel, mit der man damals noch Vorlieb nehmen musste. Duschen wurden in den meisten Wohnungen und Häusern erst später eingebaut. Aber es war auch so alles prima und es fehlte mir an nichts, jedenfalls nicht in diesen Tagen unterhalb der Amöneburg. Großmutter Bertha starb 1967 im Alter von beinahe 90 Jahren.

Gestern Abend sah ich auf 3sat aus Anlass des 60. Jahrestages der Ermordung Kennedys einen Dokumentarfilm von Oliver Stone, der hinter der Ermordung eine Verschwörung rechter Kräfte und des Geheimdienstes CIA vermutet. Das Vorhaben Kennedys, die USA innen- und außenpolitisch zu erneuern und zu demokratisieren, habe ihm viele und vor allem mächtige Feindschaften eingetragen. Lee Harvey Oswald, der sofort nach der Tat als Mörder präsentiert und zwei Tage später ebenfalls erschossen wurde, erscheint bei Stone in der Rolle eines Sündenbocks, dem man die Schuld anderer aufbürdete und den man dann verschwinden ließ. Auch wenn einiges für die Version von Oliver Stone spricht, behält die Ermordung Kennedys bis auf den heutigen Tag etwas Rätselhaftes. Man hat das Gefühl einer verpassten, einer von interessierten Leuten mit Gewalt zunichte gemachten Chance und besseren Möglichkeit.

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Seit das Buch des französischen Soziologen Emile Durkheim Ende des 19.Jahrhunderte erschienen ist, gilt die Suizidrate als eine Art Krisenkennziffer. Je mehr Suizide sich in einer Gesellschaft ereignen, desto höher ist der Grad an „Anomie“, der in ihr herrscht, und desto schlechter ist es insgesamt um sie bestellt. Anomie bezeichnet einen Zustand ausgesetzter Normen, die zwar noch da sind, aber nicht mehr für alle verbindlich sind. Normunsicherheit und Desorientierung breiten sich aus, die Leute wissen nicht mehr, woran sie sich halten sollen und können. Auch Einsamkeit kann als ein suizidbegünstigender Faktor betrachtet werden, und gerade war in den Medien viel davon die Rede, dass sich in Deutschland immer mehr Menschen einsam fühlen. In der DHP 86 habe ich davon berichtet. Im vergangenen Jahr haben sich in Deutschland 10.119 Personen das Leben genommen, meldete diese Woche der Evangelische Pressedienst. Das seien knapp zehn Prozent mehr als im Vorjahr, berichteten Vertreter des Nationalen Suizidpräventionsprogramms und der Deutschen Akademie für Suizidprävention, die die „Todesursachenstatistik“ des Statistischen Bundesamts ausgewertet hatten, bereits am Dienstag. Damit liege die Anzahl der Suizide zum ersten Mal nach acht Jahren wieder über der Marke von 10.000 Fällen. Erfasst wurden nicht nur vollendete Suizide, auch versuchte: rund 100.000 im Jahr 2022.

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„… – die amerikanische Gesellschaft in einer Nussschale, das Land der Freien im Amoklauf auf von weißen Linien begrenzten Streifen tintenschwarzen Asphalts, anschwellende Horden wild gewordener Wutbürger, die sich unter Missachtung sämtlicher Verkehrsregeln ein nie endendes Demolition Derby liefern, die beliebteste Gladiatorenveranstaltung der Neuzeit.“

(Paul Auster)

Freunde, die meine Vorliebe für Paul Auster kennen, haben mir sein jüngst auf Deutsch erschienenes Buch „Baumgartner“ geschenkt. Nach der Beendigung meiner neuerlichen Kundera-Lektüre – beim zweiten Lesen von „Das Leben ist anderswo“ hatte ich viel mehr davon als beim ersten – machte ich mich sofort an die Lektüre von Auster, der in der Tat einer meiner „Lebensschriftsteller“ ist. Der Roman erzählt vom Versuch des in die Jahre gekommenen, emeritierten Philosophieprofessors und Schriftstellers Baumgartner, nach dem tragischen Unfalltod seiner großen Liebe Anna weiterzuleben und den Kopf über der Wasseroberfläche der Realität zu behalten. Ein schwerer alltäglicher Kampf, denn Anna war die Sonne, um die er als Trabant gekreist war. Eine Weile trudelt er orientierungslos durch einen plötzlich leeren und berührungslosen Alltag. „Leben heißt Schmerz empfinden, sagte er sich, und in Angst vor Schmerz zu leben, heißt das Leben verweigern.“ Er bewegt sich trotz dieser Erkenntnis weiter auf unsicherem Gelände zwischen Selbstvertrauen und Selbstverachtung. Das scheint ein Grundzug der Künstler- und Schriftsteller-Existenz zu sein, mit dem er leben muss. Seine große Furcht ist, Geist oder Körper oder beide könnten ihn im Stich lassen, ein Blutgerinnsel könnte vom Bein in einen Lungenflügel hinaufwandern und seinem Leben ein abruptes Ende setzen. Er erinnert sich an eine Reise in die Geburtsstadt seines Vaters in der Ukraine, in die blutgetränkten Landstriche Osteuropas, die er vor einigen Jahren unternommen hat. Ein alter Mann erzählte ihm dort, die Stadt sei nach der Vernichtung der Juden, dem Abzug der Deutschen und dann der Sowjetarmee fast menschenleer gewesen. Wölfe hätten die ausgestorbene Stadt in Besitz genommen, wie in einem berühmten Gedicht von Trakl. Trotz aufkeimendem Zweifel beschließt Auster, die Geschichte mit den Wölfen für wahr zu halten. Sicher auch wegen Trakl. Zwischendurch plagen Baumgartner immer wieder Demenz-Ängste. Hat er nicht in den letzten Wochen mehrfach die Toilette mit geöffnetem Hosenstall verlassen? Ist eine solche Nachlässigkeit nicht der erste Schritt auf dem langen Weg bergab ans Ende der Welt? Immer häufiger lässt sein Kurzzeitgedächtnis ihn im Stich. Wo hat er seine Brille nun schon wieder liegen gelassen? Warum ist er gerade in die Küche gegangen? „Früher hieß das Altersschwäche. Heute heißt es Demenz.“ Das sind alles Phänomene, die ich ebenfalls kennen und die auch mich beunruhigen. Aber noch kann Baumgartner zwischendurch – wie auch ich – denken und Sätze bilden und er arbeitet weiter an seinem neuen Buch. Dann erreicht ihn ein Brief, der ihn in Unruhe versetzt und sein Leben durcheinander bringt. Ein Buch, das mir zwei Tage gut gemacht hat.

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Gestern Abend sah ich im ARD-Magazin ttt einen Beitrag über einen Film über estnische Rauchsaunen. In Estland gibt es viele solcher Räume, vor allem im Südosten des Landes. Hier sind die sogenannten Rauchsaunen weit verbreitet: einfache Holzhütten, die oft etwas abgelegen auf einer Lichtung stehen, meist in der Nähe eines Sees, mitten im Wald. Es sind friedliche und in den Augen vieler spezifisch weibliche Orte – denn hier wurden auch traditionell Kinder geboren, Tote gewaschen und Heilungsrituale durchgeführt. Die Sauna, die wir im Film kennenlernen, wird ausschließlich von Frauen aufgesucht, die sich hier stundenlang begegnen und in schwesterlicher Zuneigung über alle Belange ihres Lebens austauschen. Die Regisseurin des Films heißt Anna Hints. Im Interview sagt sie sinngemäß, dass Frauen diese Räume aufsuchen, um ihre Traumata auszuschwitzen. Wenn ein Trauma ein unter dem Eindruck und im Bann von Gewalterfahrungen eingefrorener psychischer Prozess ist, dann sorgt die Rauchsauna dafür, dass diese gleichsam auftauen. Es braucht dafür Wärme, physische und psychische. Anders gesagt: menschliche Nähe. Das leuchtete mir unmittelbar ein.

Apropos Traumatisierung und Gewalt gegen Frauen: Anlässlich des internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen wurde mitgeteilt, dass in Deutschland im Jahr 2021 113 Frauen durch ihre Partner oder Ex-Partner getötet worden sind. Der gefährlichste Ort für Frauen ist nach wie vor die eigene Familie und Partnerschaft.

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Heute schneit es zum ersten Mal in diesem Jahr. Der erste Schnee des Jahres war in der Kindheit immer etwas ganz Besonderes. Wir rannten raus, tanzten durch die wirbelnden Flocken und versuchten, sie zu erhaschen. Und dann wurden die ersten Schneebälle geformt und nach Mitschülern und Freunden geworfen. Sobald sich eine geschlossene Schneedecke gebildet hatte, wurden die ersten Walzen für Schneemänner gerollt und aufeinander geschichtet. Am Ende wurde in die oberste Kugel, wenn vorhanden, eine Möhre als Nase und Kohlen als Augen gesteckt. Hier und heute ist es so, dass vom Schnee nichts liegen bleibt. Wahrscheinlich ist das ein paar hundert Meter höher ganz anders. Hier in der Stadt sieht man den feuchten Schnee nur in der Luft.

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„Es genügt nicht, sich keine Gedanken zu machen, man muss auch unfähig sein, sie auszudrücken.“

(Karl Kraus)

„Der Berg kreißte und gebar eine Maus“, sagt man in solchen Fällen wohl. Gespannt wartete die politisch interessierte Öffentlichkeit auf die Regierungserklärung des Kanzlers zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Bundeshaushalt. Dann trat er ans Rednerpult und verlas gelangweilt eine langweilige Erklärung, die besagte: Macht euch keine Sorgen, es bleibt alles, wie es ist. Auch in der jetzigen Lage gelte, was er bereits letzten Winter versprochen habe: „You’ll Never Walk Alone.“ Aber solche Parolen nutzen sich ab, wie überhaupt der ganze Mann abgenutzt und ausgelaugt wirkt. Mit Walter Benjamin könnte man sagen: „Dass es so weitergeht, ist die Katastrophe.“ Scholz reißt niemanden vom Hocker, kann niemanden für nichts begeistern. Da ist kein Funke, der überspringt. Das Wort „Charisma“ bezeichnet eine besondere Ausstrahlung, die die alten Griechen für eine Gabe der Götter hielten. Olaf Scholz ist von den Göttern übergangen worden und hat infolgedessen nichts davon abbekommen. Als die Götter ihre Gnadengeschenke verteilten, war Scholz gerade auf der Toilette oder in der Registratur. In einer krisenhaften Situation wie der gegenwärtigen, erwartet man von Politikern – auch in in einer demokratisch verfassten Gesellschaft – eine gewisse Führungsqualität. Sie sollten in der Lage sein, den Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, wie es weitergeht und wohin. Auch Selbstkritik und das Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben, kann manchmal angezeigt und hilfreich sein. Nichts davon bei Kanzler Scholz. Er ist die leere, dauer-grinsende Stelle, die man Scholz nennt. Ein grauer Herr im grauen Anzug und leider auch grauen Gedanken, wenn dieser hehre Begriff in diesem Kontext überhaupt angebracht ist. Wie hilfreich wären gerade jetzt ein paar zündende Ideen, ein paar Orientierungen im Chaos und Nebel der Gegenwart. Etwas Willy Brandt oder von mir aus auch Helmut Schmidt. Das Schlimme ist: Im Hintergrund lauern die Krisengewinnler in Gestalt von CDU/CSU und AfD. Leute wie Friedrich Merz, Markus Söder oder gar Björn Hoecke dürfen nicht das letzte Wort haben. Aber wer sonst könnte es haben?

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Markus Lanz war im September 2023 in der Ukraine und hat eine erschütternde Reportage mit zurückgebracht, die man gestern Abend im ZDF sehen konnte. Der Film heißt „Ukraine – Leben mit dem Krieg“ und stammt von Silke Gondolf. Man kann über und auch gegen Lanz sicher viel sagen, aber Reportagen machen kann er ganz gut. Es gelingt ihm, mit einfachen Leuten, mit Leuten auf der Straße ins Gespräch zu kommen. Die Schrecken des Krieges kommen einem ziemlich nahe, die Reise führt durch Landstriche, in denen alles buchstäblich dem Erdboden gleichgemacht ist. Wer nicht bereits vollkommen abgestumpft ist, den haben diese Reportage und die von Lanz gemachten Fotos ergriffen und mitgenommen. Man gestattete ihm den Besuch eines Lagers für russischen Kriegsgefangene, die hier einer gänzlich ungewissen Zukunft entgegensehen. Lanz kann sich in Begleitung eines Dolmetschers durchs Lager bewegen und Gespräche mit Gefangenen führen, die zugestimmt haben und reden wollen. Viele von ihnen waren in Russland auch zuvor schon in Lagern und Gefängnissen und wurden von dort direkt an die Front geschickt. „Wir wurden ohne jede militärische Ausbildung unmittelbar in den Fleischwolf geworfen. Wir waren nichts als Kanonenfutter“, sagt einer von ihnen. Sie haben zerfurchte Gesichter, in denen Verzweiflung, Schmerz und Elend ihre Spuren hinterlassen haben. Narben sind die Male des Schmerzes und der Wunden, die das Leben ihnen zugefügt hat. Manche Gesichter zeugen auch von Ruchlosigkeit, Gemeinheit und Brutalität. Viele dieser Männer hatten nie eine Chance, ein vernünftiges Leben zu führen. „Überall ist es besser, wo wir nicht sind“, sagt ein altes osteuropäisches Sprichwort, das ich im Gefängnis kennengelernt habe. Ein Gefangener sagt am Ende der Schilderung seines Leidenswegs und mit einem resignierten Blick auf die trostlose Gefängnisumgebung: „Und jetzt bin ich hier gelandet!“ Währen er das sagt, kämpft er mit den Tränen, die man in dieser Umgebung nicht zulassen und zeigen darf.

Im Anschluss an die Reportage erörterte Markus Lanz die aktuelle Lage in der Ukraine mit den Gästen seiner Talkrunde: Kriegsreporter Frederik Pleitgen, Sicherheitsexpertin Florence Gaub und Feuerwehrmann Nils Thal aus Nürnberg, der als freiwilliger Helfer einige Monate im Kriegsgebiet verbracht und dabei mehrfach sein Leben riskiert hat. Ich schaute noch ein paar Minuten zu, dann wurde es mir zu viel und und ich ging zu Bett. Gestern ging ich mit einem Freund an der Lahn entlang. Er ist ein sehr politischer Mensch und hat nun seit einiger Zeit aufgehört, Nachrichten zu schauen. Es sei ihm einfach zu viel, die Fülle schrecklicher Nachrichten und Bilder sprenge sein Fassungs- und Verarbeitungsvermögen. Auch mich verfolgten und beschäftigten die am Abend gesehenen Bilder noch lang.

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Bei t-online stieß ich auf einen Bericht über das „Teutonenhaus“, das Hauptquartier einer rechten studentischen Burschenschaft in Würzburg. Es scheint die Heimat des AfD-Abgeordneten Daniel Halemba gewesen zu sein, der unlängst mal verhaftet worden ist. Er schlief dort in einem Bett, über dem ein Himmler-Befehl hing. In seinen Kreisen ging man zum „Abhitlern“ ins Teutonenhaus. Um Max Liebermann zu zitieren: „Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.“ In solchen Ereignissen wird die AfD kenntlich. (https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/id_100288152/halemba-haus-hitlergruss-im-video-so-leben-teutonia-burschen.html?utm_source=pocket-newtab-de-de)

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„IWF WB GATT WTO NAFTA FTAA – ihre Akronyme kotzen Sprache, und was sie tun, erstickt die Welt.“

(John Berger: A und X)

Sultan Ahmed al-Jaber ist nicht nur der Präsident der Weltklimakonferenz, die heute ausgerechnet in Dubai eröffnet wird, sondern auch Innovationsminister und Chef des staatlichen Öl- und Gaskonzerns der Vereinigten Emirate. Das ist in etwa so, als würde man Putin zum Vorsitzenden einer Konferenz für Frieden und Abrüstung ernennen. Die erwarteten 70.000 Teilnehmer an der Konferenz werden natürlich mit dem Flieger anreisen und im klimatisierten Hotels wohnen. Es ist alles ziemlich pervers und scheußlich. Ein Mitarbeiter von 3sat, der nach Dubai entsendet worden ist, um von dort zu berichten, hat versucht, für die Zeit seines Aufenthalts ein Fahrrad aufzutreiben, und erfahren, dass es so etwas dort nicht gibt. Um die 18-spurige Straße vor seinem Hotel zu überqueren, muss man, weil es keine Fußgängerüberwege gibt, ein Auto mieten oder ein Taxi rufen. Das 1,5 Grad-Ziel, das man in Paris vor gerade mal acht Jahren als Begrenzung der Erderwärmung im Vergleich zur vorindustriellen Zeit formuliert und verbindlich beschlossen hat, gilt inzwischen als nicht mehr erreichbar. Das ist ein offenes Geheimnis. Dafür wird gleich am ersten Tag der Konferenz mit Geld gelockt, um die ärmeren Länder, die besonders von den Folgen der Erderwärmung betroffen sind, ruhig zu stellen. Diese gigantischen Konferenzen finden jährlich statt und bringen nichts Greifbares zustande. Sie sind Tranquilizer, die beschwichtigen sollen: „Seht her, wir tun etwas!“

Quasi parallel zur Eröffnung der Weltklimakonferenz hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ein Urteil erlassen, das die Bundesregierung zur Einhaltung der gesetzlich vorgegebenen Klimaziele verpflichtet. Ab und an wird die Regierung von der Justiz daran erinnert, dass Klimaschutz keine Marotte von Klimaschützern und überdrehten Aktivisten ist, sondern Verfassungs- und Gesetzesrang besitzt. Bin gespannt, wie sich die Regierung da herauswindet oder -mogelt. Erst mal wird sie Revision einlegen und damit auf Zeit spielen.

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Gestern Abend war ich im Licher Kino Traumstern, um mir den neuen Ken Loach-Film anzuschauen. Er heißt The Old Oak. Das ist der Name einer Kneipe in einem ehemaligen Bergarbeiterdorf im Nordosten Englands, aus dem die meisten Menschen nach der Schließung der Grube weggegangen sind. TJ Ballentyne bemüht sich, seinen Pub für die wenigen verbliebenen Dorfbewohner offen zu halten. Sie treffen sich dort auf ein Bier und schwelgen in Erinnerungen an bessere Zeiten. Das K im Namen der Kneipe über dem Eingang hängt schief und droht abzustürzen, wie der ganze Ort und seine Bewohner. Als dann in den aufgelassenen Häusern syrische Flüchtlinge einquartiert werden, droht die Stimmung im Dorf zu kippen. TJ, verkörpert von Dave Turner, den wir bereits aus den Loach-Filmen „Ich, Daniel Blake“ und „Sorry we missed you“ kennen, freundet sich mit der Syrerin Yara (gespielt von Ebla Mari) an, die Englisch gelernt hat und als Dolmetscherin zwischen der Gruppe der Flüchtlinge und den Einheimischen fungiert. Gleich zu Beginn wird bei einem fremdenfeindlichen Gerangel zwischen einem Einheimischen und Yara ihre Kamera beschädigt, die eine Geschenk von deren Vater ist, der als politischer Gegner vom Assad-Regime inhaftiert wurde. TJ sorgt dafür, dass die Kamera repariert wird, und das stiftet die solide Basis einer Freundschaft, von der das ganze Dorf etwas hat. Yara regt nämlich an, den ziemlich heruntergekommenen Versammlungsraum neben dem Schankraum des Old Oak wieder herzurichten und für gemeinsame Mahlzeiten zu nutzen. „When you eat together, you stick together“, lautete eine Parole der Bergarbeiter beim großen Streik von 1985, der in Fotos an den Wänden des Versammlungsraums dokumentiert ist, eine heroische Tradition des Ortes und an die nun angeknüpft wird. Dass das nicht ohne Konflikte abgeht, kann man sich denken, und Ken Loach wäre nicht Ken Loach, wenn nicht auch die Gegenkräfte gezeigt und thematisiert würden. Am Ende geht trotz aller Turbulenzen doch alles einigermaßen gut aus. Der inzwischen 87-jährige Regisseur hört nicht auf, an die besseren Möglichkeiten zu glauben, die in den Menschen schlummern und die von der fortexistierenden Klassengesellschaft an der Entfaltung gehindert werden. So verwandelte sich der ziemlich kühle Kinosaal in Lich im Laufe des Films in eine Wärmestube. „The Old Oak“ ist eine Film, der eine Lanze für die Solidarität bricht und Mut macht in trostlosen Zeiten. Ken Loach hat verlauten lassen, dass dies sein letzter Film sei. Auch Aki Kaurismäki, mit dem ihn die Sympathien für die kleinen Leute verbinden, hatte ja vor Jahren schon angekündigt, keine Filme mehr machen zu wollen und hat nun mit „Fallende Blätter“ noch einmal grandios nachgelegt. Aber Kaurismäki ist auch zwanzig Jahre jünger als Ken Loach.

Vor Jahren sah ich einmal ein Gespräch mit Aki Kaurismäki über seinen gerade erschienenen Film „Le Havre“. Er saß in einer der typischen Kaurismäki-Kneipen an einem Tisch mit Resopalplatte und trank zunächst einen Weißen, später dann Bier. Le Havre ist ein heiterer und optimistischer Film. Mit der Wirklichkeit habe das nichts zu tun. „Aber“, fährt er fort, „wer kann einem das Träumen verbieten?“ Le Havre sei ein humanistisches Märchen, ein optimistischer Film in einer furchtbaren Welt. Man sieht – wie bei Ken Loach – Leute, die sich gegenseitig helfen, die zusammenstehen und solidarisch sind. Alle seine Figuren besitzen ihre Würde, die sich in den Gesichtern, dem Habitus, den Kleidern und der Art zu gehen und sich zu bewegen ausdrückt. Die Afrikaner in dem Container tragen ihre besten Klamotten und sind stolze Gestalten. Aki klammert sich an die Überbleibsel der Vergangenheit und kämpft mit seinen Filmen gegen den Abriss der Welt, wie er und wir sie kannten. Nach ihm kommen die Bagger und reißen alles nieder, auch in Le Havre. „Wer sich in seiner Zeit nicht wohlfühlt, will zurück in die Zeit seiner Kindheit und Jugend“, erklärt er. Einen Pappbecher von Starbucks könne er in seinen Filmen nicht ertragen, das wäre geistiger Selbstmord. „Menschen mag ich ganz gern“, sagt er, „aber ich hasse die Menschheit. Die Menschheit ist ein hoffnungsloser Fall.“ Man habe ihm von Seiten der finnischen Kulturbehörden nahegelegt, andere Schauspieler einzusetzen. Es gebe doch auch schöne Frauen in Finnland, da müsse er doch nicht immer Kati Outinen besetzen. Er aber scheißt auf so etwas und hält seiner Crew die Treue. Alle großen Regisseure hätten an ihren Schauspielern festgehalten. John Wayne sei nachweislich ein Idiot gewesen, aber John Ford habe in seinen Western stets mit ihm gearbeitet. Ich fühle ich mich Ken Loach und Aki Kaurismäki verbunden, sie sind Brüder im Geist. Nach dem Erscheinen seines Films Die andere Seite der Hoffnung im Jahr 2017 kündigte Kaurismäki an, keine weiteren Filme mehr drehen zu wollen und können. Die Zeit, da das Wünschen noch geholfen hat, schien ihm endgültig vorüber zu sein. Nach dem Film „Fallende Blätter“ hat Kaurismäki seine Ankündigung wiederholt. Auch wenn ich glaube sie zu verstehen, hoffe ich doch, dass sie ihre Ankündigung beide nicht wahr machen. Ohne ihre Filme wäre die Erde ein noch unerträglicherer Ort.

Vor Beginn des Films hatte ich im Foyer Peter getroffen, der als Sozialarbeiter in verschiedenen hessischen Gefängnissen gearbeitet und als Mitarbeiter des Vereins „Theater hinter Gittern“ (angesiedelt bei der Bewährungshilfe Hessen) diese mit kulturellen Angeboten versorgt hat. Auch in Butzbach hat er mir manche Veranstaltung finanziert. Diese Tätigkeit übt er auch nach seinem Eintritt ins Rentenalter noch aus. Gerade in der letzten Woche habe er eine Band zu einem Auftritt in die JVA Butzbach begleitet. Es hat mich gefreut zu hören, dass die Kultur an meiner ehemaligen Wirkungsstätte nicht ganz abgestorben ist.

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